Altranft
Altranft wurde im Jahr 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Damals wohnten hier vor allem Fischer, da das regelmäßig überschwemmte Oderbruch sehr fischreich und für den Ackerbau ungeeignet war. Ranft heißt soviel wie Kanten, Kruste oder Rand und bezieht sich auf die Randlage des Ortes zum Oderbruch. Nachdem das untere Oderbruch unter dem Preußischen König Friedrich II. trocken gelegt worden war, besiedelten Kolonisten das Land. Diese neuen Kolonistendörfer, die auf den Feldfluren der Altdörfer errichtet wurden, erhielten die Vorsilbe „Neu“, während das alte Dorf ab diesem Zeitpunkt die Vorsilbe „Alt“ trug. Nach der Trockenlegung im Jahre 1747 siedelten sich auch Korbflechter, Weber und Holzschuhmacher an.
Altranft wurde im Laufe der Jahre zu einem Freilichtmuseum umgestaltet und weist auch heute noch die typischen Häuser für Ostbrandenburg auf. Mitten im bewohnten Dorf sind die einzelnen Museumsobjekte an ihrem ursprünglichen Platz zu besichtigen. Selbst die Kirche wurde in das Freilichtmuseum integriert. So gibt es eine Einklassenschule, eine funktionierende Schmiede, ein Fischerhaus, eine Korbmacherei, das Wasch- und Backhaus u. a. Diese Häuser stehen schon über 100 Jahren und sind für die Besucher geöffnet. Das Schloss ist der Ausgangspunkt der Besichtigungen. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde wahrscheinlich von Jacob II. von Pfuel erbaut. Seine jetzige Form erhielt es im Jahre 1876, als ein dreiflügeliger neobarocker repräsentativer Anbau an den Ursprungsbau erfolgte. Im Schloss sind verschiedene Ausstellungen zu sehen, wie zum Beispiel Interieurausstellungen zur gutsherrschaftlichen Lebensweise, die Baugeschichte des Oderbruchs und wechselnde Sonderausstellungen. Das Museum versteht sich als Ort der Erlebnisse. In museumspädagogischen Programmen können Kinder und Jugendliche die Alltagsarbeit vergangener Zeiten nachvollziehen und selbst ausprobieren. Die Aktionstage, an denen alte Handwerkskunst vorgeführt wird und Traditionen vermittelt werden, finden an jedem letzten Sonntag der Monate Mai bis September statt und bilden besondere Höhepunkte im Museumsalltag. Darüber hinaus bieten verschiedene Veranstaltungen rund ums Jahr ein Erlebnis für Jung und Alt. Nach Absprache werden auch Vorträge und spezielle Führungen zu ausgewählten Themen angeboten.
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