Bad Freienwalde
Die Stadt ist seit dem 17. Jahrhundert Kurort. Damals veranlasste die Entdeckung heilkräftiger Quellen den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm den Badebetrieb zu organisieren. Bad Freienwalde ist damit der älteste Badeort im Land Brandenburg und gehört zu den ersten Gesundbrunnen Deutschlands. Seit 1924 trägt die Stadt die offizielle Bezeichnung „Bad Freienwalde“. Das Kur- und Badehaus baute Carl Gotthard Langhans, von dem auch das Brandenburger Tor in Berlin stammt.
Vom Baumeister David Gilly stammt ein kleines Schloss als Witwensitz der Königin Friederike-Luise von Preußen (1751- 1805, der Schwiegermutter der preußischen Königin Luise-Königin der Herzen). Es beherbergt heute eine ständige Ausstellung über Walther Rathenau, dem Außenminister der Weimarer Republik und Generaldirektor der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft (AEG). Nach seiner Ermordung im Jahre 1922 schenkten dessen Erben Schloss und Park dem Kreis Oberbarnim. Ein Spaziergang im Schlosspark, der 1820 von Peter Joseph Lenné gestaltet wurde, lohnt auch heute noch zu jeder Jahreszeit.
Schon der hier oft verweilende Theodor Fontane sprach von Bad Freienwalde als einer Bergstadt und empfahl den „hübschen Ort“ für einen längeren Aufenthalt. Die Stadt bietet vier Aussichtstürme: Aussichts-, Bismarck-, Eulen- und Schanzenturm. Wer alle vier Türme erklimmt, erhält das Turmdiplom.
Das Oderlandmuseum hat sich um die Thaerpflege verdient gemacht. Es informiert über die Geschichte und Entwicklung der Stadt und der Region. Viele Modelle von Ackerbaugeräten in der Mögliner Thaer-Ausstellung sind Dauerleihgaben des Museums.
In Bad Freienwalde fanden 1824 die Feierlichkeiten zu Thaers Goldenem Doktorjubiläum statt. Thaer erfuhr große Ehrungen und Auszeichnungen. Selbst Johann Wolfgang von Goethe schrieb Thaer zu Ehren einen Vers, der durch Karl Friedrich Zelter vertont wurde. Am gleichen Ort würdigten die Landwirtschaftsakademie der DDR und die Humboldt-Universität zu Berlin 1978 Thaer aus Anlass seines 150. Todestages.
Das Haus der Naturpflege geht auf den Naturschützer Kurt Kretschmann zurück, der sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg um das Thaergedenken in Möglin gekümmert hat. Die vielen Flüchtlinge und Neubauern in Möglin hatten in jenen Jahren andere Sorgen. Kretschmann schrieb 1949: „Die Grabstätte zwischen See und Kirche besteht nur noch aus einem mit Eisengitter umzäunten Geviert, in das die angrenzenden Neubauern ihre Gänse einsperren. […] Zwischen Grab und Kirche befindet sich eine unterirdische Gruft, in der etwa vier gut erhaltene Zinksärge stehen.“ In dieser aufgebrochenen und auf Veranlassung von Kretschmann wieder geschlossenen Gruft ruhen Thaers Sohn Albrecht Philipp Thaer und seine Angehörigen. Albrecht Daniel Thaers letzte Ruhestätte wurde ebenfalls von Kretschmann wieder hergerichtet und neu bepflanzt.
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Haus der Naturpflege mit Übernachtungsmöglichkeiten in Pension und Heu-Hotel
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Fontane-Haus Schiffmühle (Wohnhaus von Fontanes Vater Louis Henri Fontane)
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Grenzübergang: Hohenwutzen – B 158 in Richtung Chojna (Königsberg)