Frankenfelde
„Frankenvelde“ wurde erstmalig 1375 urkundlich erwähnt. Das heutige Dorf geht auf fränkische Kolonisten zurück. Sehenswertes im Dorf sind neben der sanierten Feldsteinkirche mit ihrem Turm im barocken Stil und geschweifter Haube auch das ehemalige Armenhaus und der Park.
In Frankenfelde entstand auf Veranlassung des Königs eine Stammschäferei. Eine weitere wurde in Panten (Schlesien) eingerichtet. Thaer wurde zum Generalintendanten der beiden Königlichen Schäfereien berufen.
Albrecht Daniel Thaer widmete sich ab 1811 in Möglin vermehrt der Produktion von Schafwolle. Schon in seiner Zeit in Celle beschäftigte er sich mit Schafhaltung und Schafzucht. Die Schäferei entwickelte sich schnell zu einem Hauptpfeiler der Mögliner Wirtschaft und zu einer wichtigen Einkommensquelle. Auf den Berliner Wollmärkten von 1815 und 1816 konnte er die besten Wollqualitäten erzielen. Das trug ihm die Bezeichnung „Wollkönig“ ein. Auf Anregung Thaers entstand im Jahr 1816 die Königliche Stammschäferei in Frankenfelde. Deren Anfang geht auf den Oberbarnimer Landwirt Paul Benedikt von Wolff zurück, der im Jahr 1773 das Rittergut Frankenfelde erwarb, um eine Stammschäferei von Merinoschafen aufzubauen. Die großen Erfolge von Wolff waren für das Übersiedeln Thaers nach Möglin mitbestimmend. Die Wolffschen Erben waren stark verschuldet und verkauften das Rittergut Frankenfelde nach dem Tod Wolffs 1805 an den Preußischen Staat zur Deckung ihrer Schulden.
Für die Verbesserung der Preußischen Schafzucht wurden Zuchtherden aus der Nähe von Paris aufgekauft. Diese Tiere bildeten den Grundstein für die in späteren Jahren berühmt gewordene Stammherde. Neben der 1820 unter der Verwaltung von Thaer gegründeten Lehranstalt für die Ausbildung von Schafmeistern für Preußen wurde in Frankenfelde auf einem Versuchsfeld und in einem botanischen Garten geforscht, beispielsweise über die Anwendung von Flüssigdünger. Im Jahr 1823 wurde Thaers Leistung durch den Leipziger Wollkonvent anerkannt. Ihren Höhepunkt hatte die Stammschäferei in den Jahren 1851 bis 1860. In dieser Zeit wurde die Frankenfelder Wolle in London, Paris und Prag mit Medaillen ausgezeichnet. Der Frankenfelder/Mögliner Schäfer Johann Gottlieb Grabert erhielt für seine Leistungen 1861 eine Auszeichnung durch den preußischen König Wilhelm I. Graberts bedeutenden Anteil an der Schafzucht demonstriert die Abbildung des Schäfers auf dem Relief am Thaer-Denkmal in Berlin. Eine Kopie dieses Reliefs ist in der Thaer-Ausstellung in Möglin ausgestellt.zuück