Friedrichsaue
Friedrichsaue wurde 1723 in der Regierungszeit von König Friedrich Wilhelm I. als königliches Vorwerk im Oderbruch errichtet und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Zechin. Das Dorfmuseum stellt zahlreiche landwirtschaftliche Geräte und Haushaltsgeräte aus und vermittelt so die Geschichte des einstigen königlichen Vorwerks. Das wechselhafte Verhältnis von Natur, technischem Fortschritt und landwirtschaftlicher Produktion im Oderbruch der vergangenen 275 Jahre ist dargestellt. Neben Zuckerfabrik, Oderbruchbahn und Melioration werden auch die Zerstörungen 1945 und der Wiederaufbau thematisiert.
Oswald Mentzel (1801-1874) steht im Mitgliederverzeichnis der Akademie des Landbaues zu Möglin unter der Nummer 195 für den Zeitraum 1818 bis 1820. 1821 kehrte er nach Möglin zurück, wurde Thaers Privatsekretär und Aufseher der Stammschäferei. 1824 übernahm er die Administration des Remonte-Depots auf der Domäne Friedrichsaue. Die Depots hatten die Aufgabe, Pferde für den Einsatz in der Armee vorzubereiten. 1829 wurde Mentzel zum Direktor aller Remonte-Depots ernannt. Er arbeitete als Geheimer Kriegsrat und Vortragender Rat im Ministerium und erhielt einen Ruf als Mitglied in das Preußische Landes-Oeconomie-Collegium. Auf dem unteren Relief der Vorderseite des Thaerdenkmals auf dem Berliner Schinkelplatz ist Mentzel dargestellt. Das Denkmal stammt von Christian Rauch, die Reliefs gestaltete Hugo Hagen. Durch Kriegseinwirkungen ging das Relief verloren und wurde rekonstruiert. Eine Gipsfassung des Reliefs hängt in der Hauptausstellung für Thaer in Möglin.
Mit der Pacht der Domäne Wollup durch Thaers einstigen Schüler und Mitarbeiter Johann Gottlieb Koppe im Jahre 1827 wurde der Zuckerrübenanbau in der Region erfolgreich betrieben. In dessen Folge entstand 1851 eine Zuckerfabrik in Friedrichsaue.