Prötzel
Das Schloss Prötzel wurde von 1712 bis 1717 nach Plänen Andreas Schlüters, der auch am Berliner Stadtschloss baute und später für Zar Peter den Großen von Russland arbeitete, im Barockstil erbaut. Auftraggeber war der preußische Oberhofmeister Graf Paul Anton Kameke, ein Freund Friedrichs des Großen. Der Landschaftspark entstand 1770 im englischen Stil. Im Jahre 1800/1801 gelangte Prötzel in den Besitz der Freiherren von Eckardstein. Arnold Freiherr von Eckardstein stand regem Kontakt mit Albrecht Daniel Thaer. Das Schloss wurde unter Friedrich August Stüler 1859 umgebaut. Gleichzeitig fanden Veränderungen im Park statt. Erneute Baumaßnahmen erfolgten 1920. Heute ist das Gebäude Privateigentum.
Eng mit der Geschichte des Schlosses verbunden ist die Schlosskirche, die etwa zur gleichen Zeit entstand. Eine Besonderheit dieser Kirche ist der Turm, der auf der unüblichen Ostseite errichtet wurde. Unterhalb der Kirche befindet sich die Familiengruft der ehemaligen Gutsherren von Eckardstein.
Exkursionen zu Gutswirtschaften spielten bei der akademischen landwirtschaftlichen Ausbildung in Möglin eine große Rolle. Dabei wurden sicher auch Prötzel und das benachbarte Prädikow besucht, wo Arnold Freiherr von Eckardstein Fruchtwechselwirtschaft praktizierte und englische Landtechnik einsetzte.
Der Vater von Arnold Freiherr von Eckardstein war Ernst Jacob Eckard, der von Friedrich Wilhelm III. das Adelprädikat verliehen bekam. Der gebürtige Rheinländer durfte sich fortan Freiherr von Eckardstein nennen.
In der Nähe von Prötzel liegt das Baudenkmal Bunker-Harnekop, das zu DDR-Zeiten der Führungsbunker 01 des damaligen Ministeriums für Nationale Verteidigung war und heute besichtigt werden kann.